SV "Rot-Weiß" Queckenberg

SV "Rot-Weiß" Queckenberg -

Wyrzykowsky holt die Kohlen aus dem Feuer

Immer wenn sich der SV Rot Weiß Queckenberg und die dritte Reserve von Rot Weiß Merl gegenüber stehen, können sich alle zuschauenden Fußballfreunde auf viele Tore sowie ein kleines Fußballfest auf dem Spielfeld freuen. Auch am Sonntag blieben beide Mannschaften in punkto Einstellung, Spielwitz und Torhunger ihren zahlreichen Anhängern nichts schuldig. Vor allem der Gast von der Queckenberger Fußballalm reiste mit dem Ziel an die Gerhard-Boeden-Straße, sich unbedingt für die bittere 0:5 Heimpleite aus dem Hinspiel zu revanchieren.

Als jedoch der Gastgeber bereits in der zweiten Minute mit einem tückischen Flatterball aus 20 Metern Torentfernung die engagiert in die Party gestarteten Gäste zum 1:0 überrumpelte, war das RWQ-Begleitpersonal am Spielfeldrand sichtlich geschockt. Doch die vor Selbstbewusstsein nur so strotzende erste Queckenberger Garde zeigte sich von diesem Schreckschuss absolut unbeeindruckt. Vielmehr bewiesen heute alle Queckies, dass sie ihr Vereinszeichen nicht nur auf der Brust sondern auch im Herzen tragen. Lediglich sechzig Sekunden nach dieser kalten Dusche schickte Mittelfeldregisseur Gümüs mit einem Traumpass das Laufwunder Patrick Geimer auf Reisen. Der pfeilschnelle Rechtsaußen ließ dem Merler Torhüter nicht den Hauch einer Chance und knallte das Leder zum Ausgleich in die Maschen, gleichbedeutend mit seinem neunten Saisontreffer. Die restlichen 43 Minuten bildeten einen einzigen Sturmlauf der Gäste. Dabei wuchs mit zunehmender Spielzeit vor allem Markus Becker weit über sich hinaus. Der weiße Eifel-Brasilianer ließ all seine Gegenspieler immer mehr verzweifeln, gefiel durch kluges Stellungsspiel, Ballgewandtheit und Spielverständnis. So war es denn auch kein Zufall, dass er sämtliche Offensivaktionen der Heimelf auf „seiner“ rechten Seite stets weit vor dem Roitzheim-Kasten unterband und mit klugen, umsichtig eingeleiteten Gegenstößen die RWQ-Elf unablässig gen Merl-Gehäuse vorantrieb. Mit einem Torschussverhältnis von 15:1 wurden schließlich die Seiten gewechselt, ohne jedoch das deutliche Chancenplus in einen Vorsprung umzumünzen.

Auch nach Wiederanpfiff behielten die Müller-Kurek-Schützlinge das Heft des Handelns felsenfest in der eigenen Hand. Der Namensvetter aus Meckenheim wurde regelrecht an dessen eigenen Sechzehner eingeschnürt, nur der lang ersehnte und hoch verdiente Führungstreffer wollte bzw. sollte den frisch aufspielenden Männern vom Mount Queck nicht gelingen. Als sich die Queckenberger Anhängerschaft zum wiederholten Male aufgrund der fahrlässigen Chancenauswertung die Haare raufte, hatte schließlich der Co-Käptn Manuel Nordt in der 52. Spielminute ein Einsehen mit der geplagten Fanseele. Mit der Kirsche am Fuß behauptete er sich gegen drei Gegenspieler und pflasterte endlich das Leder für den Keeper der Gastgeber unerreichbar zum längst überfälligen 1:2 in dessen Kasten ein. Mit diesem Treffer, seinem ersten Pflichtspieltor im Trikot des RWQ überhaupt, belohnte er sich und seine Mannen für deren beste Leistung in der kompletten Rückrunde. Der gastgebende Namensvetter, durch diesen Rückstand aus seinem Delirium erweckt, bequemte sich nun auch endlich etwas zum spielerischen Element beizutragen. Ohne dabei jedoch wirklich zu überzeugen nutzte er die zunehmende Passivität im Queckenberger Mittelfeld und drehte durch zwei Distanzschüsse in der 70. und 72. Minute die Party. Ansonsten ließ die von Declair hervorragend organisierte Defensive keine weiteren Einschussmöglichkeiten zu.

Das erneute jedoch vorerst glücklose Anrennen zum mehr als verdienten Ausgleich ließ ganz allmählich auch die nach wie vor bravourös anfeuernden Gästefans verzweifeln. Als sich Kurek schließlich selbst als allerletztes Eisen ins heiße Angriffsfeuer warf, beorderte Betreuer Kunze vom Seitenrand alle Queckies lautstark in den gegnerischen Strafraum. Wyrzykowsky verstand diese Sprache am besten, nachdem Abeling, der Spielertrainer und auch Mundorf zuvor beste Gelegenheiten nicht zur Queckenberger Glückseeligkeit vollenden konnten. In der 90. Minute, als die Mehrheit der Gasgeber gedanklich bereits drei Punkte auf der Habenseite verbucht hatte, besann sich der defensive Allrounder mal wieder auf seine Schussqualitäten. Losgelassen von seinem rechten Vollspann zappelte das Spielgerät eeeeendlich dort, wo es in den vorangegangenen Momenten längst hätte landen müssen. Kurz danach beendete Schiri Nolden die Partie, in der sich Merl über eine Heimniederlage nicht hätte beschweren dürfen.

Aufstellung:

Roitzheim – Becker, D. Declair, Wyrzykowsky – Geimer, Gümüs, Raffino, Uygur, Nordt, Schorn – Abeling

Verstärkung: Mundorf, Kurek

Eiserne Reserve: Haas, Themel, Kolvenbach

Merl-RWQ

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bericht und Foto von Daniel Kunze.

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Kategorie: News