SV "Rot-Weiß" Queckenberg

SV "Rot-Weiß" Queckenberg -

Eine Ära geht zu Ende

Nicht wenige der am vergangenen Sonntag zum Sportplatz am Eichener Weg gepilgerten Schlachtenbummler rieben sich verwundert die Augen. Denn dort, wo seit über zweieinhalb Jahren der Eifelvulkan Stefan Kurek bei jedem Heimspiel Platz genommen und seine Jungs nach vorne gepeitscht hatte, suchte man DAS Gesicht des RWQ vergebens. Vollkommen geräuschlos und ohne die in anderen Vereinen oftmals üblichen unerfreulichen Nebeneffekte gestaltete sich die Übergabe seiner Dienstgeschäfte an den bisherigen Co-Trainer Daniel Abeling. An dieser Stelle sei dem „Stef“ nochmals für die vielen unvergesslichen Momente in den letzten 44 Monaten gedankt, in denen er sowohl als Aktiver als auch als Übungsleiter ganz tiefe Spuren an der Madbach hinterlassen hat. Der Neue ist allerdings kein Unbekannter an der Madbach, stemmte er sich doch letztes Jahr noch verbissen mit gegen den drohenden, letztlich jedoch unvermeidlichen Abstieg aus der C-Liga. Seit Saisonbeginn war er als Kureks rechte Hand bereits vom Spielfeld an die Seitenlinie gewechselt. Nun übernimmt er die alleinige sportliche Verantwortung von seinem langjährigen Freund und Weggefährten.

Spätestens nach den neunzig Minuten gegen die vierte Vertretung des 1. FC Hardtberg wusste Abeling um die Schwere seiner neuen Aufgabe. Nach der schnellen 1:0 Führung durch Geimer (07.) sahen die Zuschauer geballte Rot Weiße Leidenschaft. Mit hohem läuferischem Aufwand machten die Einheimischen die spielerischen Vorteile der Gäste und die eigene Unsicherheit im Spielaufbau wett und holten sich so Minute um Minute das verlorene Selbstvertrauen nach dem Hertha-Bonn-Debakel zurück. Voller Hingabe presste man bereits in der gegnerischen Hälfte gegen die Gäste und spielte sich Chancen heraus. Doch die feinere technische Klinge der Hardtbergelf sowie deren schnell eingeleiteten Gegenstöße sorgten immer wieder für Gefahr. Allerdings wussten die Queckies mit dem Feuerkopf Watty einen bärenstarken Rückhalt zwischen den Pfosten. So blieb es bei der knappen, jedoch nicht unverdienten Halbzeitführung aufgrund der tapferen Gegenwehr aller Spieler inklusive Verstärkung und eiserner Reserve.

Nach dem Wechsel bot sich zunächst das gleiche Bild. Mit zunehmender Spieldauer mussten die Voreifeler schließlich ihrem enormen Pensum immer mehr Tribut zollen. Die Gäste dagegen legten noch eine Schippe drauf und es wurden nervenaufreibende 20 Schlussminuten eingeläutet. Zunächst vergab der sonst so sichere Elfmeter-Schütze Mundorf vom ominösen Punkt die beste Gelegenheit zum Ausbau der Führung (70.). Neben der Physis war nun auch noch die ohnehin recht labile Psyche angeknakckst. Es roch also mehr und mehr nach dem Ausgleich, der dann in der 75. Minute auch notiert wurde. Zu allem Überfluss musste kurz darauf Klemm mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Platz geführt werden. Der Abwehrchef wurde in der Schlussphase schmerzlich vermisst. Die Gästeführung (75.) konnten die Queckenberger quasi mit dem letzten heißen Atemzug, mit dem letzten salzigen Schweißtropfen nochmals egalisieren (Mundorf/89.), doch im Gegenzug versetzte Hardtberg aus stark abseitsverdächtiger Position den Rot Weißen den Todesstoß (90.).

So bleibt am Ende festzustellen, dass das Rot Weiße Kämpferherz zur Zeit nur für ungefähr 70 Minuten Blut in alle Adern und Venen pumpen kann, dass jedoch Moral und Einstellung der Truppe absolut intakt sind. Bis zum Gastspiel bei Lessenich III (Anstoß um 11:30 Uhr) wird Abeling seine Jungs gezielt auf diese schwere Auswärtshürde vorbereiten.

Aufstellung: Watty – Rau, Declair, Klemm, Dupin – Rücker, I. Uygur – Geimer, Klimaszewski, Becker – D. Uygur
Verstärkung: Mundorf, Winkel, Abeling

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Kategorie: News