SV "Rot-Weiß" Queckenberg

SV "Rot-Weiß" Queckenberg -

Blut ist dicker als Wasser

Ein Blick auf die Ersatzbank des SV Rot Weiß Queckenberg im Gastspiel bei Rot Weiß Lessenich III zauberte wohl nicht Wenigen ein paar Falten auf die Stirn im Rätseln darüber, wen der verrückte Fußballverein aus der Voreifel diesmal ausgegraben hatte, um seine Personalnot zu lindern. Kurek und Kolvenbach sollten eigentlich einem jeden szenekundigen Fußballfachmann noch ein Begriff sein. Aber mit Alex Frank und Thomas Weinand haben zwei Rot Weiße Urgesteine nun schon zum x-ten Male ihren Rücktritt vom Rücktritt verkündet und folgten dem (An)Ruf von der Madbach, um ihrer Fußballliebe auszuhelfen. Abeling, mal wieder als Spielertrainer fungierend, wusste allerdings mit dieser Ersatzbank vier zuverlässige Haudegen an seiner Seite, die er jederzeit in die Schlacht werfen konnte. Schließlich war es ja auch ein gewisser Otto Rehhagel, der einmal feststellte: es gibt keine alten und jungen Spieler, es gibt nur gute und schlechte!

Aber auch die Queckenberger Startelf zeigte sofort ihre Zähne und blies zu einem wahnsinnigen Fußballkrimi am Alten Heerweg. Nur 30 Sekunden nach dem Anpfiff war es Becker, der mit seinem ersten Saisontor den RWQ in Front schoss. Doch der Gegner ließ mit der Antwort nicht lange auf sich warten und glich nur zwei Minuten später aus. Nach diesem furiosen Aufgalopp wurde das Tempo weiter hochgehalten. Lessenich versuchte es mit langen Bällen, doch Declair und Winkel waren stets Herren der Lüfte; Dupin, Rau und Rücker immer den berühmten Schritt schneller. Die Gäste um Spielmacher Irfan Uygur gefielen dagegen mit viel Spielwitz, Ballsicherheit, Doppelpässen und immer wieder klug eingeleiteten Vorstößen. Chancen gab es hüben wie drüben. Und so verwunderte weder die erneute Gästeführung durch einen Uygur-Knaller, noch der wiederum zügige Ausgleich der Einheimischen (23./28.). Als ob es kein Morgen gäbe, versuchten die Queckies weiter den Platz im Sturm zu erobern. Allerdings vergab man eine Reihe gut heraus gespielter Chancen, so dass die, Kick and Rush in höchster Vollendung zelebrierenden, Gastgeber immer wieder für Aufregung sorgen und somit die Spannung hoch halten konnten bis zum verdienten Pausentee.

Zwischen der 55. und 58. Spielminute erhöhte sich dann das Durchschnittsalter des RWQ durch die Hereinnahme der drei Altinernationalen um geschätzte 20 Jahre, und da blieb Kolvenbach noch auf der Bank… In der Folgezeit sollten sich die weisen Worte von König Otto bewahrheiten: während Frank und Weinand die Sechser-Position noch einmal ganz neu definierten, fühlte sich Kurek in der Mittelstürmerposition pudelwohl. Erst düpierte er aus ca. 40 Metern mit seiner linken Klebe den Keeper der Gastgeber und sorgte so für den schönsten Treffer des Tages (Gladbachs Kramer hatte diese Szene im Bundesliga-Abendspiel wohl etwas falsch in Erinnerung). Satt war der alte und neue Leitwolf damit aber noch lange nicht. So bediente er in der 86. Minute Speedy Geimer, und der an diesem Tage unaufhaltbare Wirbelwind sorgte für die Vorentscheidung. Der Anschlusstreffer in der Schlussminute war dann nur noch Ergebniskosmetik. Mit ihrem zweiten Auswärtssieg belohnten sich die Queckies für ein hervorragendes Spiel und eine gute Mannschaftsleistung. Eigentlich sollte man jeden Einzelnen erwähnen, wäre da nicht der imposante Auftritt von Dennis Uygur gewesen. Es gab wohl keinen Zentimeter in der Lessenicher Hälfte, den der Stoßstürmer im ersten Durchgang nicht umgepflügt hatte. Abschirmen, Bälle erobern und verteilen, Torgefahr erzeugen: für all dass stand der ältere der Uygur-Brüder an diesem Sonntag. Schade, dass sein wuchtiger Kopfball in der 20. Minute von der Lattenunterkante zurück ins Feld tropfte.

Nachdem man sich in den letzten Partien noch ernsthaft Sorgen machen musste um die Stabilität des RWQ, sorgte die Abeling-Truppe jetzt für ein deutliches Lebenszeichen und darf mit viel Optimismus dem nächsten Heimspiel am 18.11. gegen SC Muffendorf 2 entgegenfiebern, zumal die Ersatzbank wieder ähnlich hochkarätig besetzt sein dürfte…

Aufstellung: Watty – Rau, Declair, Winkel, Dupin – Rücker, Abeling – Geimer, I. Uygur, Becker – D. Uygur
Verstärkung: Frank, Kurek, Weinand
Eiserne Reserve: Kolvenbach

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Kategorie: News