Genau unter diesem Motto stand die letzte Partie auf dem Mount Queck, als der SV Rot Weiß Queckenberg den VfL Rheinbach II empfing. Immerhin war es genau jene Mannschaft, die zum Jahreswechsel 2010/11 aus dem Freizeitpark regelrecht verjagt wurde und an die Madbachtalsperre wechselte. Damals verbündete sich das ganze Team mit seinem Trainer Lohaus, der die ewigen Bevormundungen und Gängeleien des VfL-Vorstand leid war und kündigte. Und eben jener Uwe Lohaus heuerte nun wieder auf der Alm an, um den Verein, dessen Mitglied er immer geblieben war, wieder in ruhigeres Fahrwasser zu führen.
Letztmalig vom Mannschaftsrat hervorragend auf- und eingestellt, sah der neue Alte in der ersten Halbzeit eine beherzt zur Sache gehende RWQ-Elf, die den mit einigen Landesligaspielern angereisten Gast zu einem heißen Fußballtänzchen einlud. Dabei gaben die Einheimischen ganz klar das Tempo und den Spielrhythmus vor, während die merklich immer gereizter wirkenden VfL-er meist nur reagieren statt agieren konnten. Nachdem in der ersten halben Stunde bereits drei kapitale Hochkaräter etwas unkonzentriert hergeschenkt wurden, beendete schließlich Klimaszewski, der Bomber von der Alm, seinen Torfluch und brachte die Wände der altehrwürdigen Winand-Pütz-Halle gehörig zum wackeln (34.)! Danach gönnte man den Glasstädtern etwas mehr Raum. Vor allem die extrem stark bestückte Schaltzentrale wusste die neuen Freiheiten immer besser auszunutzen. Obwohl sich nun ein Spiel auf Augenhöhe entwickelte, sah man doch mit Bedenken dem etwas zu passiven Spiel der Queckies zu. Und so schlug es dann tatsächlich zum psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt doch noch im Watty-Kasten ein… (45.)
Man will es ja eigentlich nie so recht glauben. Aber manchmal erholt sich halt eine Mannschaft von solch einem Keulenschlag nicht mehr. Am Anfang noch taumelnd und benommen, am Ende in alle Einzelteile zerlegt, lieferte der RWQ im zweiten Abschnitt seine definitiv schlechteste Saisonleistung ab. Pässe fanden kaum noch den Weg zum eigenen Mitspieler, Laufwege wurden meist falsch eingeschätzt bzw. gar nicht erkannt. Die Zweikampfquote strebte gegen minus unendlich. Man sah einfach allen Mannschaftsteilen an, dass sie sich zwar tapfer wehrten, aber einfach glück- und einfallslos, teilweise sogar ängstlich, agierten. Mit vier weiteren Buden zeigten die Gäste den Voreifelern ganz deutlich deren Grenzen auf (50./59./71.81.).
Allerdings kann sich eigentlich ein neuer Coach keine bessere Vorstellung seiner ihm noch unbekannten Truppe wünschen. Während Lohaus in den ersten 45 Minuten eine gut funktionierende Truppe mit Spielwitz und hohem Fußballsachverstand bestaunen durfte, schrieb er sich wohl im zweiten Durchgang die Finger wund, um den deutlich erkennbaren Nachholbedarf für die künftigen Trainingseinheiten zu notieren. Erste Früchte könnte er am 25.10.2015 in Oberdrees ernten. Anstoß gegen TuRa III ist dann allerdings zur doch recht unchristlichen Uhrzeit von 10:30 Uhr.
Aufstellung:
P. Watty – Rau, Declair, Winkel, Arlt – Geimer, Kusche, Klemm, Bellinghausen, Heinrichs – Klimaszewski
Verstärkung: Coskun, von Sturm, Peters
Eiserne Reserve: Becker