SV "Rot-Weiß" Queckenberg

SV "Rot-Weiß" Queckenberg -

Becker rückt auf in einen ganz elitären Kreis

Stell dir vor, es ist Derbyzeit. Du empfängst an einem strahlend blauen Bilderbuch-Frühlingssonntag den um einen Punkt besser platzierten Tabellennachbarn aus dem Nachbardorf…! Fußballherz, was willst du mehr!!! Genau zu diesen optimalen Rahmenbedingungen empfing der SV Rot Weiß Queckenberg TuRa Oberdrees III.
Die Lohaus-Truppe war denn auch heiß wie Frittenfett, attackierte die Gäste bereits in deren Hälfte und brachte die Asche auf dem Mount Queck in der warmen Frühlingssonne zum flimmern. Nur wenn die TuRa mit langen Bällen operierte, regte sich auf der hohen Trainerstirn ein klitzekleines Sorgenfältchen. Ansonsten hatten die Queckies die Partie jederzeit fest im Griff. Das lag nicht zuletzt an den bombig aufgelegten Heinrichs und Keshikashvili, die einen eisenharten Defensivverbund schmiedeten, wohl wissend, dass auch Leifer, Declair und von Sturm exzellente Abwehrarbeit verrichteten. Und vorn ging zur großen Freude der rot-weißen Fußballherzen auch endlich mal wieder die Post ab. Es war noch keine Viertelstunde gespielt, da stand es auf der nicht vorhandenen Anzeigetafel bereits 2:0. Dabei erntete jeweils Klemm Vorlagenpunkte durch seine über die Grenzen der Voreifel hinaus gefürchteten Einwurfflanken. Zunächst bewies Becker ein gutes Näschen und brachte die Einheimischen in Front (10.). Nur einhundertzwanzig Sekunden später genoss Geimer die Umarmungen seiner Mitspieler für sein mittlerweile neuntes Saisontor. So hätte es gut und gerne weitergehen können. Doch einerseits hatte der RWQ nun ein Erbarmen mit dem Gegner und lies mehrere „Riesen“ im Queckenberger Sand liegen. Zum anderen war der Unparteiische nicht jederzeit unbedingt auf Ballhöhe und bließ einige Rau-, Geimer-, Ugur- und Klemmvorstöße wegen angeblicher Abseitspositionen zurück. Als dann in der 42. Minute der an allen Ecken und Enden zu findende Becker in den Strafraum einfallen wollte, wurde dieser krankenhausreif gefoult. Für seine verbale Entgleisung ob der gefühlten Schmerzen sah er den roten Karton. Damit mussten die Madbach-Jungs den zweiten Durchgang in Unterzahl über die Bühne bringen.
Der Gast begann nach Wiederanpfiff dementsprechend forsch und suchte sein Heil in der Offensive. Doch der Trainerfuchs von der Alm hatte bereits die notwendigen Schachzüge vollzogen und beorderte Declair auf die 6er-Position, während Leifer zu einem klassischen Libero mutierte, wie ihn der legendäre Franco Baresi nicht besser hätte spielen können. Mit dieser Maßnahme war den Dreesern quasi der Zahn gezogen. Und die auf Konter lauernden Gastgeber hatten sogar einige Male die Entscheidung auf dem Fuß. Als dann in der 82. Minute der immer unsicherer wirkende Schiedsrichter (übrigens zum Leidwesen beider Seiten) ein hartes aber faires Tackling im RWQ-Strafraum als elfmeterwürdig bewertete, wurde die Luft auf dem ohnehin schon höchsten Fußballberg nochmals extrem verdünnt. Diese Einladung ließ sich der Gast nicht entgehen (82.) und es entwickelte sich in den letzten 10 Minuten inkl. Nachspielzeit ein recht unansehnlicher Fuballk(r)ampf. Glücklicherweise erwies sich das TuRa-Angriffsspiel genauso hektisch und unsortiert wie die Abwehrschlacht der Lohaus-Truppe. Nach 92 hitzigen Derbyminuten war der zweite Heimsieg endgültig unter Dach und Fach.
Diesen Dreier widmeten die Queckies Markus Becker, dem zu diesem Zeitpunkt bereits unter Narkose die Schulter wieder eingerenkt wurde. Der Mann, der sein fußballerisches Zuhause auf den offensiven Außenbahnen gefunden hat und sich seit 2011 vorbildlich und unerschütterlich in den Dienst des SV Rot Weiß Queckenberg stellt, schnürte zum einhundertsten Male in einem Punktspiel seine Töppen für die Voreifler. Nur Düsentrieb Geimer kann mit seinen 113 Einsätzen diese Marke überbieten. Am 29.05. wird sich der Abstand zwischen den beiden Queckenberger Urgesteinen wohl etwas vergrößern, wenn es ab 15:00 in Villip wieder um die Fußballwurst geht.

Aufstellung:
Braun – von Sturm, Declair, Leifer, Heinrichs – Becker, Keshikashvili, Kaya, Klemm, Rau – Geimer

Verstärkung: Breuer, Jakobs, P. Watty

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Die 3 D’s des Uwe Lohaus

Dran!!!! Druck!!!! Drauf!!!! Wie gewohnt heizte der Trainer seinen Madbach-Buben auch am Tag der Arbeit von der Seitenlinie über 90 Minuten gehörig ein. Leider setzten die Queckies diese Marschroute erst zur 2. Halbzeit bei dem Tabellendritten VfL Rheinbach II um. Doch da stand es schon 2:0  (26./38.) für die Landesliga-Reserve. Mit diesem Ergebnis waren die Queckies sogar noch recht gut bedient. Viel zu passiv stellte man sich dem Kampf gegen den Favoriten. Eine aktive, aggressive Gegenwehr wurde schmerzlich vermisst. Torgefahr war an jenem Sonntagmorgen gar ein vollkommenes Fremdwort für die Gäste. Vielmehr erstarrte man in Ehrfurcht lieferte sich seinem Schicksal aus.

 

Im zweiten Durchgang hatte der stille Beobachter dann von Beginn an das Gefühl, als wäre in der Pause der Notarzt vorgefahren und hätte den Voreiflern eine doppelte Dosis der 3 D’s des Uwe Lohaus eingeimpft! Auf dem Tennenplatz, der eher den unterirdischen Schlammanlagen von Mordor glich, standen jetzt 11 kampfbereite Orks, die sich für keine Drecksarbeit zu schade waren, jedem Ball hinterher setzten, die grätschten, die rannten, die ackerten, als gäbe es kein Morgen. In der sich nun entwickelnden Schlammschlacht, die jedoch zu keinem Zeitpunkt unfair geführt wurde, verlagerte der RWQ den Kampf weit in die VfL-Hälfte. Allerdings erspielten sich die Rot-Weißen lediglich eine Torchance durch Geimer und ließen durch ein sattes Heinrichs-Geschoss aus 25 Metern kurz vor dem Abpfiff nochmals aufhorchen. Leider schlug bis zu diesem Zeitpunkt der Gastgeber noch weitere zweimal zu (86./87.) und durfte sich bereits als der klare und auch hoch verdiente Sieger sehen. Im Übrigen stand das Spiel unter der hervorragenden Leitung des Unparteiischen Simon Stumpf!

 

Als Fazit bleibt ernüchternd zu konstatieren, dass in den zweiten 45 Minuten alle Queckenberger einen bedingungslosen und aufopferungsvollen Fußballfight geliefert haben, ohne dabei auch nur einmal den VfL-Keeper in größere Verlegenheit zu bringen. Vielmehr erlebte dieser am 01. Mai einen beschäftigungslosen „Arbeits“-Tag und hätte getrost einen Antrag auf Hartz IV stellen können. Will man in dieser Saison noch einmal den süßen Duft des Sieges schnuppern, muss über den Kampf auch endlich wieder ins Spiel gefunden und dadurch klarere Einschussmöglichkeiten kreiert werden. Viel Zeit dazu bleibt nicht, so gastiert bereits am 08.05. mit der 3. Mannschaft von TuRa Oberdrees der besser platzierte Tabellennachbar auf dem Mount Queck. Anstoß zum vorletzten Heimspiel ist wie immer um 15:00 Uhr

 

 

Aufstellung:

  1. Watty – von Sturm, Declair, Heinrichs, Becker – Rau, Arlt, Kaya, Klemm, Keshikashvili – Geimer

 

Verstärkung: Leifer

Eiserne Reserve: Braun, Steinberger

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Rot-Weißes Desaster im Wetterchaos

Aufgrund der bisher absolut positiv verlaufenen Rückrunde empfing der SV Rot Weiß Queckenberg den um Lichtjahre enteilten Spitzenreiter FC Flerzheim II mit stolzgeschwellter und extrem breiter Brust auf dem von heftigen Hagel-, Regen-, Schnee- und Sturmkapriolen umwehten Mount Queck. Doch sowohl verletzungs- als auch arbeitsbedingte Absagen sowie zusätzlich eine mehr als fragwürdige Abwesenheit zauberten dem Coach so manches Aufstellungsfragezeichen auf dessen Stirn. Erst recht aufgrund dieser äußerst dünnen Personalsituation muss man die bedingungslose Bereitschaft von Arlt hervorheben, der trotz erheblicher Schmerzen bereit war, seinen ohnehin ramponierten Körper weiteren Qualen auszusetzen! Manches Mal wünschte man sich mehr solcher aufopferungsvollen, selbstlosen Kampfschweine in den Kader der Lohaus-Truppe.

 

Ohne das Fehlen mehrerer unverzichtbarer Stammkräfte als gern zitierte Entschuldigung überstrapazieren zu wollen, lag wohl es doch auch an eben diesen Ausfällen, dass die Überflieger der Kreisliga D 4 leichtes Spiel hatten mit den Männern von der Madbach. Vor den Augen des Kreisvorsitzenden des Fußballkreises Bonn, Jürgen Bachmann, entwickelte sich von Beginn an eine recht einseitige Partie, in der Flerzheim nie einen Zweifel daran aufkommen ließ, wem an jenem sprichwörtlich verhagelten Fußballsonntag schlussendlich die Sonne lachen sollte. Am Ende hieß es gar 0:6 gegen die Einheimischen. Während Braun mit teilweise großartigen Paraden eine Katastrophe gegen den überfallartigen Gästeorkan verhindern konnte, wehte auf der Gegenseite höchstens ein laues Lüftchen im Gästestrafraum; war man also meilenweit von dem Gänsehautfeeling und der Energieleistung des Hinspiels und dem damals hochverdienten 2:2 entfernt.

 

Obwohl es schwer fällt, nach einem solchen Debakel positive Aspekte herauszuheben, kommt man doch an zwei mehr als erwähnenswerten Details nicht vorbei: zum einen feierte Emil Themel nach fast zwei Jahren Edelreservistenpause in der 64. Minute eine viel umjubelte Rückkehr in den RWQ-Kader und machte bereits unmittelbar nach der Hereinnahme seinem Spitznamen Eisenfuß alle Ehre. Zum anderen war es eben jener Besuch auf der Queckenberger Alm des bereits oben erwähnten Chefs des Fußballkreises Bonn, der dem entlegensten Winkel seines „Machtbereiches“ äußerst gute Noten bescheinigte. Dabei durfte er eine absolut souveräne Spielleitung durch den Mann in schwarz begutachten, der in nahezu allen strittigen Entscheidungen auf Ballhöhe agierte und durch eine gute Kommunikation so manche Situation entschärfen konnte, bevor sie zu eskalieren drohte.

 

Nach dieser gehörigen Abstrafung muss sich die Voreifeltruppe erst einmal sammeln und den Mund abputzen. Doch bereits am Mittwoch wird alles in die Vorbereitung auf das nächste Match und damit einhergehend in die Wiedergutmachung bei den treuen RWQ-Leidensgenossen gelegt. Schwer genug ist die nächste Herausforderung allemal, wartet doch mit der Auswärtsaufgabe bei der Reserve der Landesligatruppe vom VfL Rheinbach ein auf Platz fünf rangierender schlafender Riese auf die Queckies. Anstoß ist im Freizeitpark am 01.05. zu beinahe mitternachtsschlafender Zeit um 10:30 Uhr.

 

Aufstellung:

Braun – von Sturm, Declair, Breuer, Becker – Rau, Arlt, Leifer, Keshikashvili, Heinrichs – Geimer

 

Verstärkung: P. Watty, Jakobs, Themel

 

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Pennenfeld bleibt eine rot-weiße Festung

Die Partie zwischen dem Tabellendritten und dem Drittletzten der Kreisliga D4 hatte etwas den Charakter von neuzeitlichen Ritterspielen. Zum Einen fuhr der SV Rot Weiß Queckenberg in seine beliebteste Auswärts-Festung, wo er seit 2011 das Schlachtfeld immer als Sieger verließ. Zum anderen trat die Lohaus-Truppe die Reise quasi mit dem Messer zwischen den Zähnen an, hatte man doch die dramatischen und hoch emotionalen Schlussminuten des Hinspiels gegen die Reserve von ISC AlHilal Bonn noch in extrem unguter Erinnerung…

Der Coach griff bei seiner Aufstellung denn auch ganz tief in die Taktik-Kiste und überraschte gegen den erwartet spiel- und offensivstarken Gastgeber mit vier (!!!) Sechsern und damit einem extrem defensiv-kompakten Mittelfeld. Die Marschroute, aus einer gut organisierten Abwehr heraus immer wieder gefährliche Nadelstiche setzen zu wollen, setzten die Queckies perfekt um. Und wenn denn doch mal der quirlige Marokko-Wüstensturm in den Sechzehner einfiel, blieben Mr. Zuverlässig Declair und der bärenstarke Winkel die Felsen in der Brandung. So wäre beinahe den gallig-giftigen Geimer bzw. Degirmen die Gästeführung geglückt, doch das Glück war ihnen leider nicht hold (07./15.). Einmal nur erwies sich das rot-weiße Abwehrbollwerk in Durchgang eins als durchlässig, und der machtlose Braun musste das Leder aus den Maschen klauben (17.). Doch die Ritter aus der Voreifel kämpften weiter vorbildlich gegen eine drohende Auswärtspleite und gingen mit diesem knappen Rückstand in die Pause.

Für die zweite Hälfte öffnete Lohaus nochmals seine reich gefüllte Zauberbox: mit dem Tausch Arlt für Keshikashvili schmiss er einen wahren Bluthund in das Match, der den Spielmacher der Einheimischen an eine ganz kurze Leine legte. Damit war es mit der Herrlichkeit der Bonner endgültig vorbei. Zwar erspielten sie sich einen Ballbesitz von gefühlten 70 Prozent, doch der Braun-Kasten wurde nun regelrecht vernagelt. Dabei erwies sich nun auch noch Becker als bedingungsloser Verteidiger und machte „seinen“ linken Burggraben dicht. Den von allen Mannschaftsteilen leidenschaftlich geführten Fight belohnte schließlich Düsentrieb Geimer, als er aus spitzestem Winkel, fast von der rechten Torauslinie, die Kugel gefühlvoll in das lange Toreck schlenzte (53.). In dieser Szene verletzte sich Degirmen schwer und wurde von dem bisher meist als eisernen Reservisten wahrgenommenen Jakobs ersetzt. Der frische Mann war sich für keinen Zweikampf zu schade, spulte ein Laufpensum ab, als wolle er das komplette Pennenfeld dreimal neu vermessen und unterband viele Aktionen der Gastgeber bereits an der Mittellinie. Einmal rutschte dem RWQ-Fanlager das Herz allerdings nochmal in die Unterhose, als der umsichtige und souveräne Unparteiische auf den ominösen Punkt zeigte. Doch diesmal hielt der Fußballgott seine Hand über das extrem sicher gehütete Braun-Gehäuse; so schmatzte das Geschoss vom Querbalken ins Tor-aus. Diese vergebene tausendprozentige Gelegenheit verlieh den Männern vom Mount Queck magische Kräfte. Als Ausgangspunkt für die binnen vier Minuten herausgeschossene 1:3-Gästeführung erwiesen sich jeweils Klemmsche Freistoßkünste: zunächst hämmerte der rechte Außenrist aus 25 Metern halbrechter Torentfernung die Kugel in den linken Gambel und ließ dem AlHilal-Keeper nicht den Hauch einer Abwehrchance (69.). In der 73 . Minute zog Klemm gar aus 35 Metern den Ball auf die Kiste. Der verdutzte Torwart konnte das Ferngeschoss nur klatschen lassen – Kaya reagierte am schnellsten und drückte die Kirsche über die Linie. Nun war endgültig Feuer unterm Dach. Mit Breuer wurde nochmals die Defensive gegen die jetzt wütend anrennenden … verstärkt, doch mehr als der Anschlusstreffer wollte den Einheimischen nicht mehr gelingen (90.). In dieser herzzerreißenden Schlussphase war es u.a. auch dem glänzend aufgelegten Braun zu verdanken, dass seit nunmehr 5 Jahren die Punkte vom Pennenfeld komplett mit an die Madbach genommen werden.

Nach dem Schlusspfiff … Doch allzu lang sollte man den Erfolg nicht genießen sondern sich bereits auf die nächste Herausforderung vorbereiten. Schließlich wartet am 24.04.2016 mit dem Branchenprimus 1. FC Flerzheim II das absolute Schwergewicht der Liga auf die Lohaus-Truppe. Anstoß ist wie gewohnt um 15:00 Uhr.

Aufstellung:
Braun – von Sturm, Declair, Winkel, Becker – Leifer, Kaya, Klemm, Keshikashvili – Geimer, Degirmen

Verstärkung: Arlt, Jakobs, Breuer

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Fußball darf auch dreckig sein

Am Palmsonntag lud der SV Rot Weiß Queckenberg zum mit Spannung erwarteten Derby gegen die dritte Vertretung des 1. FC Rheinbach auf die verregnete Alm. Im Duell zweier Kellerkinder sollte allein schon aufgrund des enormen Altersunterschiedes zwischen der Rentnergang aus der Glasstadt und der jungen, wilden Lohaus-Truppe die Favoritenrolle eindeutig den Rot-Weißen zugewiesen sein, zumal man auch noch den Vorteil der heimischen Höhenluft genießen durfte.

Wenn nicht heut, wann denn bitteschön dann sollte endlich der zweite Saisonsieg eingefahren werden, gleichbedeutend mit dem ersten Heimerfolg seit nunmehr über 11 Monaten (das 2:0 vom 07.06.2015 gegen SC Muffendorf war eine Entscheidung am grünen Tisch). Und genauso schickte der RWQ-Boss seine Kerle raus auf die rote Asche, die Marschrichtung hieß Vorwärts gen Gästegehäuse. Allein der Kopf wollte wohl nicht so wie das Herz… Träge und sehr behäbig wirkte das Spiel der Voreifler. Und während sich die Gäste auf ihr Stellungsspiel und ihr erfahrenes Adlerauge beriefen und mit relativ wenig läuferischem Aufwand das Spielgeschehen kontrollierten, blieb vieles im Queckenberger Angriffsspiel nur Stückwerk. Nachdem der Sekundenzeiger mit seiner zehnten vollständigen Umdrehung fast mehr Bewegungsdrang versprühte als einige der Queckenberger, sahen sich die Gastgeber einmal mehr im Rückstand. Mit Patrick „Holle“ Rücker gelang ausgerechnet dem Kicker die Gästeführung, der noch im letzten Jahr seine Töppen auf dem Mount Queck schnürte. Als wäre nicht schon genug Sand im Getriebe der einheimischen Angriffsmaschine, knirschte es jetzt noch mehr in der Offensivabteilung. So rückte wieder einmal der Feuerkopf zwischen den Pfosten verstärkt in den Mittelpunkt und hielt seine Mannschaft mit starken Paraden im Spiel, kratzte Bälle von der Linie, wischte Ferngeschosse über den Querbalken und tauchte zweimal blitzartig in die richtige Ecke. Im Strafraum der Gäste blieb es dagegen weitgehend ruhig. Umso verblüffter und konsternierter mussten sie den Ausgleich hinnehmen. Arlt nahm einfach sein Herz in die rechte Pieke, zog von halbrechts ab, semmelte jedoch fast am Leder vorbei und die Kirsche trudelte tatsächlich zwischen dem linken Fuß des Gästekeepers und dem Pfosten über die Linie (32.). Das Tor verlieh dem RWQ zwar etwas mehr Sicherheit, aber Torgefahr wurde nur bedingt ausgestrahlt, während man weiterhin auf der Hut sein musste vor den Konterattacken des FC.

Für den zweiten Durchgang fand Lohaus wohl die richtigen Worte. Auch wenn den zahlreich erschienenen Fans weiterhin fußballerische Magerkost dargeboten wurde, so fanden die Queckies jetzt über den Kampf tatsächlich ins Spiel und verlagerten das Geschehen endlich in des Gegners Hälfte. Und nach mehreren bereits zaghaften aber glücklosen Versuchen war wiederum Arlt zur Stelle und verwandelte den heiligen Berg in ein Tollhaus. Abermals führte er die Kugel im Strafraum eng am Fuß und belohnte Becker für dessen millimetergenaue Vorlage mit einem Assistpunkt (58.). Damit glaubten nun nicht wenige, der Derbysieg sei nur eine Formsache. Doch die Rheinbacher Ü-50-Weltauswahl wollte hier keineswegs Punkte herschenken und machte den Männern von der Madbach weiterhin das Leben schwer. Als dann in der 77. Minute ausgerechnet Rückkehrer Winkel ein Eigentor unterlief, wurde Erinnerungen wach an solch grausame Erlebnisse wie in Oberdrees oder Fritzdorf, als man kurz vor Ultimo wichtige Punkte liegen ließ. Doch zum Glück zahlte sich nun endlich der Heimvorteil des Queckenberger Hochplateaus aus; kämpften doch die in ehren ergrauten Gäste vermehrt mit Atemnot und Sauerstoffmangel. Die Gastgeber drängten jetzt auf die Entscheidung und ließen nun sogar Spielwitz aufblitzen. In dieser Phase erwiesen sich die Legionäre im bordeaux-roten Trikot als Matchwinner: zunächst veredelte Degirmens Hacke eine Geimer-Vorlage zur erneuten Führung. Kurz darauf ließ Ugur aus 10 Metern Torentfernung dem Gästeschlussmann nicht den Hauch einer Abwehrchance (83./89.). Zwischen den beiden Treffern klärte von Sturm auf der Linie gegen die einschussbereiten Gäste und ließ den Pulsschlag aller Queckies binnen Sekunden wieder auf „Normal“ sinken.

Nach dem Abpfiff waren die einen froh, dass es endlich rum war; die anderen bejubelten und feierten sich selbst. Am Ende muss man resümieren: Fußball muss nicht immer schön sein. Fußball darf auch gearbeitet, gekämpft und gebissen werden. Und genau das haben die Queckies vorbildlich und mit viel Leidenschaft demonstriert. Wie dieser dreckige Derby-Arbeitssieg eingefahren wurde, dürfte herzlich wenige interessieren, so deren Herz rot-weiß schlägt. Die drei Punkte liegen nun ganz sicher im Osternest. Nun soll zum nächsten Spiel am 10.04.2016, wiederum daheim, gegen den SV Wachtberg III eine kleine Serie gestartet werden. Davor haben die Queckies 3 Wochen Zeit, um sich für diese Aufgabe zu rüsten.

Aufstellung:

  1. Watty – Becker, Declair, Kaya, von Sturm – Rau, Leifer, Klemm, Arlt, Geimer – Degirmen

 

Verstärkung: Winkel, Frank, Breuer

Eiserne Reserve: Braun, Jakobs

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